Montag, 17. Oktober 2011

Erste Bekanntschaften, erste Abschiede

In unserer ersten Woche lernten wir Mariola und Andreu durch unsere Apartmenttür kennen. Sie wohnten auf der gleichen Etage und der Weg zum Fahrstuhl führte an unserer Tür vorbei. Andreu ist 2 und dementsprechend rennt er freudig durch den Flur. Linnea hat sofort einen Gleichgesinnten erkannt und beide kommunizierten das erste Mal durch unsere Tür.
Das erste Mal gesehen haben wir die zwei beim Frühstück am nächsten Morgen. Frühstück gibt es nämlich bei uns bis 10 inklusive, und wir waren mal nicht zu spät dran.
Linnea und Andreu verstanden sich auf Anhieb mit Lachen und Prusten und gegenseitig imitieren. Mariola verstand ich zuerst kaum, sie ist Spanierin mit einem schottischem Ehemann und hat schon 7 Jahre in Schottland gelebt. Muss ich noch mehr sagen? :)
Das nächste Treffen geschah dann ebenso zufällig - Linnea lief durch die Flure, blieb vor einem Apartment stehen, und erzählte, bis sich die Tür öffnete, ratet mal, wer da wohnte? Wir wurden spontan rein gebeten, lernten auch Andreus Papa kennen und bekamen gleich unglaublich viele Informationen, was wir unbedingt machen müssten. Sie waren schon seit Juli da und würden Ende September abreisen - wie schade.

Haben wir da grad einen Kuss verpasst?
So begannen Linnea und ich wenn Danny arbeitete, mit Mariola und Andreu die Gegend zu erkunden. Es ist so viel leichter, wenn man mit zwei kleinen Kindern unterwegs ist, und vor allem noch viel leichter, eine Stadt mit jemandem zu erkunden, der schon ein paar Monate hier gelebt hat und auch ein Kleinkind hat.
Mariola zeigte uns die Spielplätze in den Malls, die schönen Brunnen zum Spielen für die Kleinen, schlug uns Ausflüge für Dannys freie Tage vor.. Oder wir verbrachten einfach bei einem von uns einen Spielnachmittag. Andreu ist ein echt süßer kleiner Junge und er hat immer nach Linnea gefragt, wenn sie nicht da war. Er hat mit ihr sein Spielzeug geteilt und sie getröstet, wenn sie geweint hat. Und das, obwohl Linnea nicht teilt und manchmal ein bisschen zickig ist :)

Die Stühle werden schon hoch gestellt, egal: Wir bleiben sitzen!

Am Abreisetag waren wir zusammen im botanischen Garten, da gibt es einen Spielplatz im Sand und einen mit Wasser und ein Kindercafé mit Tischen und Stühlen für die Kleinen. Ein schöner Ausflug für unseren letzten gemeinsamen Tag. Hier hat es denn sogar mehrmals geklappt, beide Wildfänge zusammen auf ein Foto zu bekommen.

Nach dem Planschen im botanischen Garten

Aber als sie dann weg waren, fühlten Linnea und ich uns erstmal sehr alleine, wenn Danny arbeiten war. Wir hatten in der Zeit ja auch niemand anderen kennengelernt. Jetzt waren wir wieder viel alleine unterwegs.
Nach Andreus Abreise merkten wir, wieviel Linnea doch von ihm gelernt hat. Sie hat auf einmal ihren eigenen Namen gesagt, imitiert seine Mimik und Gestik heute noch, sagt Dinge, die er gesagt hat. Da merkt man doch wie sehr die Kleinen voneinander lernen. Da sie auch sein Spielzeug und wir ganz viele Lebensmittel und andere Dinge bekommen haben, denken wir eigentlich jeden Tag an unsere erste Bekanntschaft hier und sind doch sehr traurig, dass wir nur so kurze Zeit miteinander hatten.

Jetzt gilt es, neue Kontakte zu knüpfen. Zum Glück ist Singapur im Internet gut vertreten. Es gibt eine ganz tolle privat gegründete Gruppe, die verschiedenste Aktivitäten für Kleinkinder plant, sowohl private Treffen, als auch Kurse für die Kleinen. Nun haben wir schon an ein paar Treffen teil genommen und nette Mütter und Kinder unterschiedlichster Nationen kennengelernt. Was auch toll ist, ist dass man so an schöne Orte kommt, bei denen man teilweise gar nicht wusste, dass sie um die Ecke sind. Zumindest mit dem Singapur Maßstab.
Wir genießen die Treffen und hoffen, dass sich mehr daraus ergibt. Soviel Glück mit einem Spielpartner im Haus werden wir wohl so schnell nicht mehr haben. Die meisten Familien leben weit außerhalb des Stadtzentrums, wo man mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell auf über eine Stunde Anfahrt kommen kann. Für ein Treffen am Nachmittag einfach zu viel.
Aber wir sind zuversichtlich, bald neue Bekanntschaften zu schließen!

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Die ersten Tage im Zeichen des Jetlag

 Linnea hellwach nachts um 4
Wir wachten alle um die selbe Zeit auf und waren ausgeschlafen. Danny und Linnea sind etwas Wasser kaufen gegangen und ich habe Koffer ausgepackt und Sachen eingeräumt. Unser erster Tag? Nein, unsere erste Nacht in Singapur!

Hellwach nachts um 2, erholt wie nach einem Mittagsschlaf. In Deutschland war es abends um 8 und unsere Körper und Köpfe wohl nicht ganz umgestellt. Dann muss man doch das beste daraus machen und die Wachphasen nutzen. Um halb 5 sind wir dann wieder ins Bett und um 11 morgens wieder aufgewacht, total verkatert und müde. So eine Zeitumstellung ist schon anstrengend, aber zum Glück ticken die Uhren bei uns relativ gleich.

Rückblickend sind die ersten Tage ein bisschen unecht und wir können uns schlecht daran erinnern, wissen kaum was wir gemacht haben. Das liegt sicher unter anderem am JetLag. Aber bestimmt auch daran, dass alles neu ist, man sein Umfeld erkundet, immer Stückchen für Stückchen und je nachdem, was man so gerade braucht. Wo bekommen wir Wasser, was zum Frühstück, die nächste Wäscherei für Dannys Uniform, wo und was essen wir, was gibt es alles im Hotel...
Wir sind anfangs einfach ziemlich beschäftigt mit uns selbst und uns zurecht zu finden, das am Ende alles irgendwie verschwimmt. Danny musste den ersten Tag nach Ankunft zum Glück noch nicht los und wir konnten unsere ersten Runden zusammen drehen.
Als er dann arbeiten ging, haben Linnea und ich nach dem Mittagsschlaf die Erkundung Singapurs aufgenommen uns uns jeden Tag ein Stückchen weiter getraut. Wir haben schnell entdeckt, dass man hier seine Zeit hauptsächlich in den Malls, den großen Kaufhäusern wo alle bekannten Marken, Edelmarken, aber auch lokale Ketten zu finden sind.

Baden auf einem Einkaufszentrum
Größtes Hobby neben dem Einkaufen, wenn nicht sogar noch davor, ist aber das Essen. Restaurants und Food Courts sind in jeder Mall häufig vertreten.
Aber eben auch Cafés und sogar Spielplätze und Parks. Man geht dort also nicht (nur) zum Shoppen hin, sondern zum Zeit verbringen und Leute treffen, essen, lernen.. Ein ganz anderer Ansatz als wir es kennen. Aber das ist sicher vor allem so, weil es ganzjährig heiß ist und auch oft regnet, und das dann richtig :)

Trotz unserer kurzen Ausflüge konnten wir Dannys ersten freien Tag kaum erwarten. Er führte uns nach Sentosa, einer Insel im Süden Singapurs. Sentosa wird auch der "beliebteste Spielplatz Asiens" genannt. Eine Freizeitinsel mit allem, was das (asiatische?) Herz begehrt, Stränden, Restaurants, einem Kasino, einen Universal Studios Freizeitpark, Naturpfaden, einem Aquarium, Hotels.. und das leicht zu erreichen innerhalb einer halben Stunde von der Innenstadt. Wir fanden es dort zwar etwas künstlich und teuer, aber trotzdem erholsam, das erste Mal dem Trubel der Großstadt zu entkommen. Über Sentosa werde ich sicher separat noch einmal etwas berichten, dann auch mit ein paar Fotos.
Das erste Wochenende musste Danny leider arbeiten (wie eigentlich fast jedes..), Linnea und ich verbrachten die Zeit wieder mit "Einkaufen" bzw. Mall-Bummeln oder auch einfach mit Spielen im Apartment. So endete unsere erste Woche in Singapur.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Los gehts! - Abreise, Flug und Ankunft

Packen und Fliegen ist für mich das Schlimmste an unserer momentan gewählten Lebensform. Interessant, was sich dabei alles ändert, wenn man ein Kind hat.
Früher habe ich eine Stunde vor Abreise meine Sachen zusammengepackt, heute schreibe ich spätestens eine Woche vorher Listen, was ich gedenke einzupacken.Leider ist es dann noch nicht in den Koffern.
Früher habe ich entspannt beim Flug Filme geguckt und geschlafen, wenn ich konnte. Heute mache ich mir Sorgen um Linneas Schlaf, mache kein Auge zu und an Filme gucken ist nicht zu denken.
Der Flug nach Singapur ging um 10 abends, was mich auf der einen Seite beruhigte, auf der anderen Seite nervös machte. Man kann tagsüber noch Dinge einpacken und Listen abhaken, der beruhigende Teil. Das man genau weiß, dass die nächsten 24 Stunden nicht an Schlaf zu denken ist.. der nicht so tolle Teil.
Wir schafften es irgendwie dann doch wieder bis eine halbe Stunde vor Abfahrt zum Flughafen, alles fertig eingepackt zu haben. Auch alle diese Last Minute Dinge, die man irgendwie noch immer braucht und nicht wieder auspacken will, sie deswegen gar nicht erst einpackt. Die, die einen nervös machen, weil man sie aus der Liste noch nicht streichen kann.
Linnea hat sogar noch einen wunderbar langen Mittagsschlaf gehalten. Habe es wohl diesmal geschafft, meine Nervosität nicht auf sie zu übertragen.
Kurzum, ihr merkt schon, dass ich bei Abreise irgendwas zwischen entspannt und nervös war, Danny und Linnea aber eher entspannt. Gute Vorzeichen. Am besten ist dann die Erleichterung, wenn alles ins Auto gepackt ist, und wir losfahren. Dann wenn das Gepäck eingecheckt ist. Dann wenn wir "mitkommen". Dieses Mal gab es tatsächlich 3 Plätze für uns, ein eigenes "Bett" für Linnea! Die hatte bis hier hin auch super mitgemacht, auch der Start ging dank McDonalds Vorrat (ja auch wie bestechen unser Kleinkind zum Stillsitzen) gut vorrüber. Aber irgendwann kam einfach die Müdigkeit, da half alle Ablenkung nichts. Als der Service, also die Getränke, die verschiedenen Gänge Essen und die Duty free Tante, durch waren und endlich das Licht gedimmt wurde, war es dann schon halb 2 früh deutscher Zeit. An Schlaf war bis daher nicht zu denken, aber zum Glück ließ Linnea sich dann relativ problemlos zum Schlafen hinlegen. Alle halbe Stunde bis Stunde war Beruhigen oder Trinken angesagt, aber sie schlief weiter bis der Service um halb 8 deutscher Zeit wieder los ging. Selbst Mama und Papa haben ein Auge zugekriegt (Papa sogar beide :) )
Gelandet sind wir deutscher Zeit gegen 10 Uhr morgens, in Singapur war es dann schon nachmittags um 4.
Dannys Kollege, der vorherige Vertreter Patrick, empfing uns direkt nach der Ankunft.
Erster sehr guter Eindruck von Singapur: im Terminal gab es Buggys und auch Rollstühle zur freien Verfügung für die langen Wege. Wir hatten unseren Buggy nicht mitgenommen und Linnea war froh, dass sie Probe sitzen durfte, zumindest bis zur ersten Rolltreppe. Aber da waren wir dann auch schon fast durch die Kontrollen durch. Draußen wartete Patrick und wir fuhren in die Stadt zu den Serviced Apartments. Abends ging es dann noch essen und dann ins Bettchen. Zum Glück mussten wir darauf nicht so lange warten, der Abend kam ja schnell :)
Am nächsten Tag hat Danny frei und wir sind gespannt, was wir entdecken werden.